Die Entstehung von "Instrumentenliebe"

Es war ein laue Sommernacht, als Flee in Phils Wohnung kam und stolz verkündete "Ich werde jetzt mal Limonenöl für meine Gitarre kaufen und sie dann mal wieder richtig einölen!". Ein Satz der einer regen Fantasie, wie ich sie habe, natürlich Aufwind gibt. Die Probe ging rum, ich ging ins Bett und wie so oft wachte ich 04:00 Uhr nachts auf und hatte einen spontanen Einfall:

Ich geb meiner Gitarre eine Ganzkörpermassage, und kraule ihr den Hals...

Aber mit einem Wortspiel gebe ich mich nicht zufrieden und so sammelte ich die nächsten Tage zig Wortspiele die auf unsere jeweils gespielten Instrumente passten. Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier. Nachdem ich einige der Zeilen geschrieben hatte, kam mir während einer Laufrunde dann plötzlich eine Melodie in den Sinn:

Aber was tun, wenn die nächste Bandprobe noch in weiter Ferne liegt, man absolut keine Ahnung von Harmonielehre hat und den Gedanken nicht verfliegen lassen will? AI to the rescue!

An dieser Stelle werden sicher einige sagen: „WaS hAt DaS DeNn NoCh MiT MuSiK zU tUn?!?!?!?111!!“ Aber ich bin schon seit Langem in diesem Thema unterwegs und hatte nie vor, emotionslose Songs in den Äther zu blasen. Vielmehr wollte ich die ohnehin knappe Zeit neben Arbeit und Familie möglichst effizient nutzen. Um zu erklären, was das genau bedeutet, muss ich ein wenig ausholen.

Im Herbst 2023 trafen wir uns nach langer Zeit wieder und blickten auf drei bis vier halbfertige, super simple Songs zurück, die uns aus der Vergangenheit entgegenschauten. Flee hatte die Hoffnung auf eine Reunion (zurecht) nie aufgegeben und stetig an den Songs weitergearbeitet, doch oft fehlte ein überzeugender Text oder der Feinschliff, der sie vom simplen „Refrain-Strophe-Refrain“-Schema abhob. Als wir schließlich unsere fast 20 Jahre alten Riffs und Guitar-Pro-Dateien in Suno einspeisten und mit verschiedenen Stilen experimentierten, hatte ich meinen Aha-Moment: Schon beim ersten Hören eines neuen Arrangements kam mir eine Textidee. So war es auch bei „Instrumentenliebe“. Ich gab dem Music Model die erste Strophe, den Refrain und meine gesummte Melodie, dazu unser Genre „Pop, Rock, Hip Hop“. Es dauerte etwa zwanzig Durchläufe, bis es plötzlich klick machte – und die zweite sowie dritte Strophe flossen mir wie von selbst aus der Feder. Nach mehreren Stunden Feintuning und partiellen Reinterpretationen hatte ich schließlich eine Version, die ich Phil und Flee zuschickte – und ein interner Ohrwurm war geboren.

Bei der nächsten Probe wagten wir uns direkt an den Song und letztendlich lässt sich sagen, dass wir Musik-AI nutzen, aber nicht, wie es oft in Diskussionen dargestellt wird, um gefühl- und seelenlose Computermusik zu erstellen. Vielmehr dient sie uns dazu, die knappe Zeit, die wir zur Verfügung haben, optimal zu nutzen. Suno ist mittlerweile unser viertes Bandmitglied. Dank dieser Unterstützung konnten wir in nur einem halben Jahr fünf weitere Songs in ihren Grundzügen entwickeln – und wir hoffen, diese bald in unserem Stil perfektioniert in die Welt hinauszuposaunen.

– Alex

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